Zwischenbilanz

Drei Monate ist es her, dass die „große Pause“ eingeläutet wurde. Drei Monate dauert es noch, bis ich den letzten Flug in Richtung Heimat buchen muss. Zeit für eine Zwischenbilanz.
Die sechs Monate schienen fast endlos lang, wie ewig lange Sommerferien, nicht wie eine Pause. Jetzt gerade fühlt es sich eher an, wie der schnelle Schluck Kaffee bevor es zur nächsten Unterrichtsstunde geht.
Was stand bisher auf dem Stundenplan, was habe ich gelernt – über andere Länder, Menschen, Kulturen, über mich?
Als ich meinen Rucksack gepackt habe, habe ich all mein Hab und Gut auf 9 Kilo reduziert und das schien mir schon unglaublich wenig. Mittlerweile habe ich schon zwei mal aussortiert, Klamotten verschenkt und trage immer noch so viel Kram mit mir rum, den ich noch nicht einmal benutzt habe. Es scheint eben doch möglich, nur mit Handgepäck zu reisen, wie viele Weggefährten bewiesen haben.
Es gibt so viele Kleinigkeiten, die ich zurück in Deutschland vermissen werde. Die Schuhe auszuziehen, bevor ich in eine Wohnung, einen Supermarkt oder ein Hostel gehe. An einem kleinen Tisch auf dem Boden zu essen. Jeden Abend den jetzt aber wirklich schönsten Sonnenuntergang der Welt zu beobachten.
Und trotzdem gibt es auch das ein oder andere, worauf ich mich freue: richtiges Brot mit echten Körnern. Omas Pellkartoffeln. Und den Pausengong. Ich habe nämlich so viele Ideen unterwegs gesammelt, dass es mindestens bis zur achten Stunde reicht.

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